
Noras Motivation
„Ganz ehrlich: Ich war ziemlich geschockt, als ich die CO₂-Bilanz meiner jährlichen Existenz sah. Viereinhalb Tonnen CO₂ und das im Lockdown? Vom Zielwert einer Tonne noch meilenweit entfernt…
Nun gut, Jammern hilft bekanntlich nichts - also stattdessen überlegen, was ich als vegan lebende, gebrauchte Kleidung tragende, selbst ernannte Öko-Tante noch anstellen könnte, um meinen
Fußabdruck zu reduzieren.“
Noras Idee
„Warum nicht Vegan-Kritiker:innen zeigen, dass Vegan auch regional und saisonal geht? Von wegen Soja aus dem Regenwald (wo wir doch ohnehin alle wissen, dass diese deliziösen tropischen
Hülsenfrüchte im Magen von Wiederkäuern landen, deren Milch und Fleisch dann verzehrt wird). Als Erweiterung meiner Challenge wählte ich noch gerettete Lebensmittel aus.“
Gerettetes Gemüse direkt vor der Haustür
„Leider ließ die Uni mir keine Zeit, um über den Markt zu schlendern. Daher Plan B: eine Rübenretterbox bestellen - gerettete Lebensmittel direkt vor die Haustür! Hier wird krummes, aufgeplatztes, zu kleines oder beschädigtes Gemüse vor dem
Mülleimer gerettet. Gleichzeitig habe ich noch neue Gemüsesorten kennengelernt. ("Aaaah, so sieht Rettich aus?!") “
Leckeres Grünzeug
„Nächstes Highlight waren dann die ersten Erdbeeren vom Bodensee und das Grünzeug, welches ich beim Reichenauer Gemüsestand erstand. Dazu gehörten Kohlrabiblätter (gedünstet zu Nudeln ein Traum!) sowie Karottengrün und Radieschenblätter, die im
Linsensalat Verwendung fanden. Dazu harmonierten die Brennnesseln und der Bärlauch, die ich einer Bekannten abschwatzen konnte. Beim Fairteiler fand ich
einen schmackhaften Riesenkohlrabi.“
Das Obstproblem
„Gemüsetechnisch war ich also bestens ausgestattet, aber was war mit Obst? Ich sag nur: Äpfel, Äpfel, Äpfel. Zur Abwechslung auch mal Äpfel mit Rhabarber als Kompott genossen. Mit der Zeit hatte
ich aber dann doch den Drang nach einer nachhaltigen Shoppingtour. Einfach mal auskundschaften, was die ganzen Bio-Läden und der Unverpackt Laden so an regionalen Angeboten hergeben. Die erste
Station entpuppte sich als Flop: Der Hofliebe Automat, der mit regionalen Lebensmitteln im Automaten
aufwartet, hatte vorwiegend tierische Produkte anzubieten. Nur eine Packung Äpfel durfte mit.“
Money, money, money
„Funde, die mein Herz erfreuten (meinen Geldbeutel dafür weniger): Beim denns gab es Haferflocken und Hafermilch aus dem Schwarzwald und Bohnen aus Österreich. Bei der Bio-Welt sogar Lupinen Produkte und Brotaufstrich aus Deutschland, Mehl aus BaWü und
meine geliebte Bodensee-Sojamilch von Hofgut Storzeln. Brot von der Bäckerei Zuck & Kaun
(Wessenbergstraße 39, 78462 Konstanz) und beim Silo Unverpackt Laden heimischen Quinoa, Nudeln,
Hirse, Tofu und Saatgut.“
Fazit
„Aber zwei Sachen habe ich dann doch schmerzlich vermisst: die gute Zartbitterschokolade und meine geliebten Kaugummis (auf letztere konnte ich dann leider nicht komplett verzichten). Und wo
bekommt man regionale Tomatenpassata her?!
Wie mensch sehen kann, war diese Challenge geprägt von kulinarischen Köstlichkeiten, die mir (und vielleicht auch Vegan-Kritiker:innen) wieder einmal zeigen, welch wunderbare Gerichte sich aus
heimischen Produkten zaubern kann. Dass dafür leider das nötige Kleingeld fließen muss, finde ich schade. Sprossen, Wildkräuter und Grünzeug von Gemüse können die Ernährung aufwerten und ganz
entspannt CO₂ einsparen!“
Mehr dazu demnächst, wenn Nora über ihr Sprossenzuchtseminar berichtet.
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